UNSER PROGRAMM
Das Jahr 2024 wird nicht als Jahr großer Zuversicht in die Geschichte eingehen. Kriege in Osteuropa und in Nahost, eine erstarkende demokratiefeindliche Rechte in vielen Ländern, wirtschaftliche Unsicherheit sind nur einige Stichworte. Und so reflektiert auch das Programm der Literarischen Gesellschaft im Herbst die vielfältige Ungewissheit. Es nimmt Stellung zu aktuellen Fragen, ohne die literarisch-künstlerische Auseinandersetzung mit den Problemen der Zeit zu vernachlässigen.
Den Auftakt macht Erich Kästner, vor 125 Jahren geboren und vor 50 Jahren gestorben. Prof. Sven Hanuschek, der Biograf und wahrscheinlich beste Kenner des Autors, zeichnet am 1. Oktober ein Porträt des schon in jungen Jahren aufstrebenden, dann verfemten und geduldeten, später rehabilitierten, doch nicht immer ernst genommenen und dennoch bis heute viel gelesenen Schriftstellers. Vor 100 Jahren starb Franz Kafka. Michael Kumpfmüller schrieb vor gut einem Jahrzehnt einen Roman über dessen letztes Lebensjahr. Am 27. November liest er aus seinem Buch und berichtet über die vielbeachtete Verfilmung, die heuer im Frühjahr in die Kinos kam.
Ein ernstes Kapitel schlägt Ronya Othmann auf. Am 9. Oktober liest die junge deutsch-jesidische Autorin aus ihrem Roman ‚Vierundsiebzig‘. Das Thema: ihre Suche nach den Spuren des Völkermords an den Jesiden vor 10 Jahren im nordirakischen Sindschar.
Am 25. Oktober, wenige Tage vor den Präsidentschaftswahlen in den USA, wirft Stefan Kornelius, Politikchef der Süddeutschen Zeitung und ausgewiesener Amerikakenner, einen Blick auf die Perspektiven nach den Wahlen. Und am 7. November führt Prof. Michael Wolffsohn in einem Vortrag durch drei Jahrtausende jüdischer Geschichte: ‚Existenz auf Widerruf‘. Ein Thema, das heute aktueller ist denn je!
Nicht ganz so weit zurück geht Steffen Kopetzky, der mit seinem Roman ‚Damenopfer‘ ein Porträt der vergessenen Revolutionärin Larissa Reissner geschrieben hat, einer der schillerndsten Figuren der russischen Revolution und der Anfangsjahre der Sowjetunion. Am 19. November stellt er es vor.
Bei allen Krisen und Rückblicken auf krisenhafte Zeiten darf der Humor nicht zu kurz kommen. Am 22. November kommt der – nicht mehr ganz taufrische – Karikaturist Peter Butschkow nach Gräfelfing und nimmt die Gebrechen des Alters aufs Korn: ‚Je älter man wird, desto komischer werden die anderen‘. Dieser Abend findet in Zusammenarbeit mit dem Kunstkreis Gräfelfing statt. Und das Beste kommt zuletzt: Wie schon seit mehreren Jahren präsentiert Annemarie Stoltenberg, langjährige Literatur-Redakteurin des Norddeutschen Rundfunks, am 3. Dezember die interessantesten Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt. Zur richtigen Zeit vor der hoffentlich friedvollen Weihnachtszeit.
UND WER WAR SCHON DA.
Seit mehr als 100 Jahren veranstalten wir Lesungen. Mit weit über 1.200 Veranstaltungen sind wir damit ein echter Vorreiter in der deutschen Literaturlandschaft.
Unser Archiv ist nach Epochen gegliedert: Weimar mit 101 Vorträgen und die NS-Zeit (+danach) mit 243 Vorträgen. Die Bonner Republik folgt mit 469 Abenden und schließlich
die Berliner Republik mit exakt 400 Abenden bis zur Coronapause Ende 2021.
Es hat also über 1213 Einträge.
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