Steffen Kopetzky
Di., 19. Nov.
|Gräfelfing
Damenopfer
Zeit & Ort
19. Nov. 2024, 19:30 – 21:30
Gräfelfing, Kurt-Huber-Gymnasium, Adalbert-Stifter-Platz 2
Über den Abend
Das revolutionäre Leben der Larissa Reissner
Mit seinem jüngsten Roman hat der Pfaffenhofener Schriftsteller Steffen Kopetzky eine schillernde Gestalt der russischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem Dunkel der Vergessenheit geholt: Die 1895 geborene, aus großbürgerlichen Verhältnissen stammende Schriftstellerin Larissa Reissner lernte schon als Kind August Bebel, Karl Liebknecht und Lenin kennen. In den Jahren des ersten Weltkriegs gab sie zusammen mit ihrem Vater in Sankt Petersburg eine Literaturzeitschrift heraus, schrieb Gedichte und Feuilletons, schloss sich der bolschewistischen Revolution an. Sie wurde Mitglied der Roten Armee, Kommissarin des Generalstabs der Roten Flotte, Diplomatin in Afghanistan, bereiste Anfang der 1920er Jahre die Sowjetunion, das westliche Ausland und auch mehrfach Deutschland. Sie fasste ihre Erlebnisse in Zeitungsartikeln und Büchern zusammen, bevor sie 1926 mit nur dreißig Jahren an Typhus starb. Der Roman zeichnet einen faszinierenden Bilderbogen aus den frühen Jahren der russischen Revolution, als sie für viele noch die Hoffnung auf eine neue, bessere Zeit verkörperte.
Steffen Kopetzky wurde 1971 in Pfaffenhofen an der Ilm geboren, wo er bis heute lebt. Er studierte Philosophie und Romanistik, arbeitet sein Anfang der 1990er Jahre als freischaffender Schriftsteller, veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Hörspiele und Theaterstücke und gehört heute zu den wichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur.
Foto Jana Mai