Von Macht und Ohnmacht im Iran

Seit August 2022 erreichen uns nahezu täglich verstörende Bilder aus dem Iran. Nach dem Tod einer jungen Kurdin avancierten die Demonstrationen gegen das Regime des „Gottesstaates“ zu einem Aufstand, der vor allem von jungen Frauen getragen wird. Wie kam es dazu? Niemand anderes als Natalie Amiri kann authentischer das Gesicht der Gesellschaft des Irans zeichnen, ohne die notwendige kritische Distanz zu verlassen. Über ein Vierteljahrhundert pendelte sie zwischen Deutschland und dem Iran, leitete fünf Jahre lang das ARD-Studio in Teheran, bevor ihr diskrete Warnungen des Auswärtigen Amtes nahelegten, das Land zu verlassen. Mit ihrem 2020 erschienenen Buch „Zwischen den Welten“ zieht sie ein Resümee ihrer Jahre im Iran. In 25 Kapiteln rollt sie aus ganz verschiedenen, auch sehr persönlichen Blickwinkeln das Bild eines Landes auf, über dessen Innenleben in Europa viel zu wenig bekannt ist. „Ich möchte den Menschen im Iran eine Stimme geben.“ (Natalie Amiri)

Natalie Amiri ist als Tochter einer deutsch-iranischen Familie in München geboren und aufgewachsen. Von 1999 bis 2005 studierte sie Orientalistik und Islamwissenschaften in Bamberg, Teheran und Damaskus. Danach begann sie als Journalistin zu arbeiten, seit 2007 für die ARD. 2015 bis 2020 leitete sie das ARD-Studio in Teheran. Seither lebt sie wieder als Reporterin und Moderatorin des Bayerischen Rundfunks sowie als Buchautorin in München. Im Juli 2022 erhielt sie den Publizistikpreis der Landeshauptstadt München.