Johann Wolfgang von Goethe
Di., 11. Feb.
|Gräfelfing
Reineke Fuchs
Zeit & Ort
11. Feb. 2025, 19:30
Gräfelfing, Kurt-Huber-Gymnasium, Adalbert-Stifter-Platz 2
Über den Abend
Eine Politposse mit Bildern
Äsop schrieb die Fabel vom Fuchs, der seine Gegner nicht nur durch Gewandtheit und List, sondern auch durch Skrupellosigkeit überwindet. Im Jahre 1793 wurde sie von Goethe unter dem Eindruck der Französischen Revolution adaptiert. Seine Hexameter karikieren die Verhältnisse in den deutschen Kleinstaaten – mit den Augen eines renommierten Dichters und erfahrenen Politikers. Alle Protagonisten bis zum König hinauf sind Tiere, die menschliche Rollen spielen und dem Hofstaat angehören. Der Fuchs Reineke schafft es durch Lügen und Hinterlist, der Bestrafung für seine Untaten zu entgehen und wird am Ende sogar mit einem lukrativen Posten am Hofe des Königs belohnt. Goethe gab dem Werk spöttische, mitunter boshafte Züge, seine Kritik an der Realität des höfischen Lebens ist offenkundig. Parallelen zum Politbetrieb der Gegenwart sind keineswegs zufällig, haben sich doch die Verhaltensweisen des Menschen seit Goethes Zeiten kaum verändert, wenn es um Einfluss und Macht geht.
Zu Bildern des 2003 verstorbenen Malers und Zeichners Michael Mathias Prechtl, des Großmeister ssatirischer Anspielungen, liest Thomas Birnstiel Goethes nach wie vor aktuellen Text – vom Cellisten Heinrich Klug mit Werken von Hans Werner Henze und Günter Raphael untermalt. Regie und Textbearbeitung von Ulrike und Ole Schultheis.
Thomas Birnstiel absolvierte 2003 die Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin, war anschließend Ensemblemitglied an verschiedenen Bühnen. Seit 2015 freischaffender Schauspieler und Synchronsprecher, u.a. beim Bayerischen Fernsehen und an der Kammeroper München.
Heinrich Klug war fast 40 Jahre Solocellist der Münchner Philharmoniker und leitete lange Jahre das Münchener Abonnentenorchester. Besonders verdient machte er sich mit seinen Familien- und Kinderkonzerten um die Förderung des musikalischen Nachwuchses.
Zeichnung: Michael Mathias Prechtl